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Rainbow: Live Munich 1977 (Review)

Artist:

Rainbow

Rainbow: Live Munich 1977
Album:

Live Munich 1977

Medium: 2CD+DVD
Stil:

Hardrock

Label: Mercury Studios/Universal Music
Spieldauer: CDs – 113:11 / DVD – 136:00
Erschienen: 20.09.2024
Website: [Link]

Hört man heutzutage den Namen RITCHIE BLACKMORE, dann kommt einem anno 2024 als erstes unweigerlich BLACKMORE'S NIGHT in den Sinn, dann natürlich DEEP PURPLE, von denen er längst dank Candice Night und ihrer esoterisch angehauchten, mittelalterlichen Orientierung, die sich deutlich auch der Renaissance zuwendet, abgeschworen hat. Danach kommt einem aber doch noch RAINBOW, die grandiose Purple-Fortsetzung im blackmoreschen Stil in den Sinn, welche definitiv die Qualität von DEEP PURPLE, die sich zu diesem Zeitpunkt mit „Come Taste The Band“ stärker in Richtung eingängigere (nicht mehr ganz so hardrockiger) Klänge entwickelten, zu halten verstand, aber viel deutlicher die Hardrock-Schiene bediente als seine Ursprungsband zu dieser Zeit.
Mit den 1975 gegründeten RAINBOW bewies RITCHIE BLACKMORE, welch riesigen Anteil er als Gitarrist bis dahin am Hardrock von DEEP PURPLE hatte und dass ihm zugleich mit der Hinzunahme des späteren BLACK SABBATH-Sängers RONNIE JAMES DIO ein grandioser musikalischer Schachzug gelungen war.


Das erste grandiose, offizielle Live-Lebenszeichen diesbezüglich war damals noch die 1977 von den Fans begeistert aufgenommene Doppel-LP „On Stage“, welche sich in den britischen Charts sogar unter den Top 10 platzierte. Doch sie ist – auch weil man bei der Doppel-LP aus Kapazitätsgründen aus einigen Stücken Teile (wie Gitarren- oder Schlagzeug-Soli) rausschnitt – kein Vergleich zu „Live Munich 1977“, dem fantastischen, kompletten Live-Mitschnitt aus der Münchner Olympiahalle vom 20. Oktober 1977, der nicht nur auf den beiden CDs von „Live Munich 1977“ und endlich auch einer Live-DVD mit dem gesamten Konzert vom Sound her besser klingt, sondern hier sind sogar schon Bassist Bob Daisley und Keyboarder David Stone mit dabei, die gerade erst im gleichen Jahr Keyboarder Tony Carey und Basser Jim Baine abgelöst hatten. Und gemäß dem Motto: 'Neue Besen kehren gut', gaben die gehörig Gas bei diesem Riesenkonzert. Lange aber dauert auch deren Glück over the RAINBOW nicht, denn bereits ein Jahr später wechselte sie Blackmore, der unberechenbare Egozentriker und Ewig-Unzufriedene wie zugleich wahnsinnig Geniale, wenn's um sein Gitarrenspiel und die kompositorischen wie improvisatorischen Ideen ging, wieder aus. Dafür gibt es aber zu vermelden, dass RAINBOW es allein bei dem Mega-Song „Still I'm Sad“, mit einem herrlichen, total an JON LORD erinnernden, ellenlangen Orgel-Intro plus einem späteren, ähnlich langen, unvermeidbaren Schlagzeug-Solo und einem von der Gitarre dominierten „Freude schöner Götterfunken“-Einsprengsel sowie weiteren spannenden Überraschungen, auf eine Laufzeit von fast einer halben Stunde (im Gegensatz zu den gut 11 Minuten auf „On Stage“) brachte!


Und dass allein die letzten drei Songs („Man On The Silver Mountain“, „Still I'm Sad“ und „Do You Close Your Eyes“) es auf eine Laufzeit von einer Stunde bringen, spricht schon Bände darüber, was für Soli (besonders beeindruckend das von Schlagzeuger Cozy Powell) und verspielte Rock-Ideen einen hierbei erwarten.

Ursprünglich war das Konzert eigentlich ganz offiziell für den Rockpalast gefilmt, aber durch die wiederholte Ausstrahlung kamen in den 1980/90er-Jahren zahlreiche Bootleg-Video- und Audiokassetten des Konzerts in den Handel. So ist natürlich die (für die damalige Zeit) in guter (etwas krisselig und rotstichig) Bild- wie Ton-Qualität offizielle Aufnahme die beste Form der Gegenwehr gegen die damals so weit verbreiteten und von vielen Musikern wie Bands gehassten Bootleger. Ein Meister in diesem Kampf war übrigens FRANK ZAPPA, dem DEEP PURPLE ja bereits mit „Smoke On The Water“ ein Denkmal gesetzt hatten.


Doch beginnen wir genau dort, wo man eigentlich immer beginnen sollte, dem Anfang des Konzerts. Denn der ist bei RAINBOW damals längst zum Kult geworden, weil die übliche Einleitung einer RAINBOW-Show immer das klassische Zitat aus „Der Zauberer von Oz“ war: „Toto (der kleine Hund – ein Terrier – der Heldin Dorothy; T.K.), ich habe das Gefühl, wir sind nicht mehr in Kansas. Wir müssen über dem Regenbogen sein!“, wobei das letzte Wort RAINBOW sich als Echo wiederholt und anschließend die Band eine musikalische Phrase aus „Over the RAINBOW“ intoniert, bevor sie königsmordend mit „Kill The King“ losfeuert und den Regenbogen in all seinen Spektralfarben zum Glühen bringt. Danach geht’s dann mit dem krachigen DEEP PURPLE-Kult-Song „Mistreated“ aus deren „Burn“-Album weiter.

Und im Grunde bleibt das ganze knapp zwei Stunden andauernde Konzert – inklusive des ausgiebig brutalen Zertrümmerns der E-Gitarre durch Blackmore am Konzertende (welches man zudem erneut auf der Bonusbeigabe „Rainbow Over Texas '76“ ein weiteres Mal 'bewundern' kann) – von diesem 'klassischen DEEP PURPLE'-Virus angesteckt und verbreitet sich schneller als jede Corona-Kacke, mit der man uns anno 2020 nicht aus dem Häuschen lockte, sondern im polit-machthaberischen Größenwahn die ganze Welt samt ihrer Kultur lahmzulegen versuchte und sogar mit stellenweisen Impfzwang wortwörtlich „Mistreated“ (Missbrauch) betrieb.
Da konnten wir uns noch so sehr auf die Suche nach dem Regenbogen begeben, aber ein Fangen war bei diesen restriktiven, radikalpolitischen Maßnahmen nicht möglich. Wenn, dann mussten das schon RAINBOW für uns tun, die wenigstens aus musikalischer Sicht ein würdiger Ersatz für all den Irrsinn waren, den man uns weltweit antat, indem man uns in den eigenen vier Wänden einzusperren versuchte.


So bleibt am Ende ein ganz klares FAZIT: Das gesamte RAINBOW-Konzert, das es nun auf zwei CDs und einer DVD (samt hochinformativem 12-seitigem Booklet im vierflügeligen Digipak) zu erstehen gibt, ist einfach der pure Wahnsinn. Durchaus auch darum, weil einem diesbezüglich oftmals „Made In Japan“ von DEEP PURPLE in den Sinn kommt! Eine Anekdote, warum gerade dieses München-Konzert solche brachiale, elektrisierende Rock-Urgewalt entfaltet, gibt es ebenfalls dazu. Denn Blackmore traf erst kurz vor diesem Konzert in München ein, weil er zwei Tage zuvor bei einem Auftritt in Österreich mit der Polizei Ärger bekam und in den Knast gesteckt wurde (Unbedingt dazu die deutsch untertitelten Interviews des umfangreichen Bonusteils mit Bassisten Bob Daisley und Colin Hart anhören, die detailliert und teilweise sehr ernst, aber auch sehr lustig darüber sprechen! Zudem findet man in der umfangreichen Foto-Galerie sowie im Booklet noch einen Zeitungsartikel dazu.) und die ihn so lange weggesperrt aufhielten (Ach ja, die Ösis haben uns Deutschen also nicht nur einen weltkriegerischen Postkartenmaler, sondern fast auch einen legendären Konzertausfall beschert!), sodass das Münchner Konzert fast infrage stand. Im Endeffekt aber sollte es vielleicht gerade vor diesem Hintergrund eine so wild aufspielende Band präsentieren. Unglaublich! Unvergesslich! Und nichts mit irgendwelchen mittelalterlichen Nächten, sondern ausschließlich mit knackigem 70er-Jahre-Hardrock der allerersten Güteklasse versehen!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 1105x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • CD 1 (53:35):
  • Introduction
  • Kill The King
  • Mistreated
  • Sixteenth Century Greensleeves
  • Catch The Rainbow
  • Long Live Rock'n'Roll
  • CD 2 (59:36):
  • Man On The Silver Mountain
  • Still I'm Sad
  • Do You Close Your Eyes
  • DVD (136:00):
  • Introduction
  • Kill The King
  • Mistreated
  • Sixteenth Century Greensleeves
  • Catch The Rainbow
  • Long Live Rock'n'Roll
  • Man On The Silver Mountain
  • Still I'm Sad
  • Do You Close Your Eyes
  • = DVD Bonus Features =
  • *Promo Videos:
  • Long Live Rock'n'Roll
  • Gates Of Babylon
  • L.A. Connection
  • **Bob Daisley Interview
  • ***Colin Hart Interview
  • ****Rainbow Over Texas '76
  • *****Photogallery
  • ******Slide Show with Audio Commentary

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Thorsten
gepostet am: 17.10.2024

Bei Black Sabbath war Dio aber nach Rainbow ;)
Thoralf Koß
gepostet am: 17.10.2024

Da hast du recht, Thorsten. Das war von mir nicht ganz klar formuliert, darum habe ich jetzt 'späteren' davor gesetzt. Schön, dass unsere Reviews so genau gelesen werden und danke für den Hinweis.
Seven
gepostet am: 19.10.2024

Es gab nie einen Impfzwang! Diese Aussage ist schlicht falsch und soll den Leser in eine bestimmte Ecke drängen.
Was soll das überhaupt in einer Review, hier wird ein sensationelles Album für propaganda Zwecke missbraucht. Schämt Euch!
Seven
gepostet am: 19.10.2024

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Seven
gepostet am: 19.10.2024

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Seven
gepostet am: 19.10.2024

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Seven
gepostet am: 19.10.2024

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Seven
gepostet am: 19.10.2024

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Seven
gepostet am: 19.10.2024

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Seven
gepostet am: 19.10.2024

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Seven
gepostet am: 19.10.2024

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Seven
gepostet am: 19.10.2024

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Seven
gepostet am: 19.10.2024

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Seven
gepostet am: 19.10.2024

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Seven
gepostet am: 19.10.2024

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Seven
gepostet am: 19.10.2024

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Seven
gepostet am: 19.10.2024

User-Wertung:
15 Punkte

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Was soll das überhaupt in einer Review, hier wird ein sensationelles Album für propaganda Zwecke missbraucht. Schämt Euch!
Seven
gepostet am: 19.10.2024

User-Wertung:
15 Punkte

Es gab nie einen Impfzwang! Diese Aussage ist schlicht falsch und soll den Leser in eine bestimmte Ecke drängen.
Was soll das überhaupt in einer Review, hier wird ein sensationelles Album für propaganda Zwecke missbraucht. Schämt Euch!
Andreas
gepostet am: 20.10.2024

Na super, jetzt zieht die Verschwörungsideologie auch hier ein, was soll das?
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